«Die neue S7» – das Innenraumkonzept

Vierzehn neue Züge beschafft der RBS bei Stadler in Bussnang für die Linie S7 zwischen Worb und Bern. Am letzten Freitag wurde ausgewählten Fahrgästen aus dem Worblental das neue Innenraumkonzept vorgestellt. Die Nachfolge-Züge für die vierzig Jahre alten «Mandarinli» überzeugen mit deutlich mehr Multifunktionsfläche, durchgehendem Niederflureinstieg, grösserem Sitzabstand und vor allem: Steckdosen und Klimaanlage.

Schnellere Wechsel und mehr Platz

Die neuen Züge haben mehr Türen und in jedem Wagen ein offenes Multifunktionsabteil mit einer Reihe Klappsitze gegenüber zwei Dreierabteilen. Die Sitze und die weiteren Elemente wie Haltestangen sind räumlich so angeordnet, dass ein grosszügiges Raumgefühl und eine gute Übersicht entstehen. Damit können sich Fahrgäste direkt nach dem Einstieg gut orientieren und zügig weiterlaufen. Dies sorgt für einen schnellen Fahrgastwechsel. Der gewonnene Platz bei den Dreierabteilen kann für Kinderwagen oder Gepäck genutzt werden, bietet Rollstühlen Platz und Manövrierfläche und Pendlerinnen und Pendlern zusätzlichen Stehplatz in den Spitzenzeiten. An den Übergängen der Wagen sind über einige Stufen jeweils traditionelle Viererabteile erreichbar, die Fahrgästen auf längeren Distanzen ruhigere Sitzplätze bieten.

Ein eleganter Innenraum

Im Innenraum wurde Wert auf ein elegantes und freundliches Ambiente gelegt. Der helle Fahrgastraum mit grossen Fenstern ist mit einem dunklen Teppichboden ausgelegt, der zusammen mit der indirekten Beleuchtung für ein gutes Raumgefühl sorgt. Die neuen Züge sind vollklimatisiert und auf der gesamten Länge von 60 Metern durchgängig. Die in der Ideensuche oft erwähnten Steckdosen sind an den Klappsitzen und den Abteilen vorgesehen.

Besuch von Fahrgästen aus dem Worblental in Bussnang

Der RBS hat seine Fahrgäste schon früh in die Beschaffung der neuen Fahrzeuge einbezogen. In einem – zusammen mit ATIZO 360° durchgeführten – Crowdsourcing wurden im Herbst 2014 fast 700 Ideen für die neuen Züge eingegeben. Bevor die Produktion Anfang 2018 startet, hatten ausgewählte Fahrgäste und einige RBS-Mitarbeitende am 2. Juni die Gelegenheit, sich beim Hersteller Stadler in Bussnang an einem 1:1 Holzmodell davon zu überzeugen, wie diese Ideen umgesetzt wurden:

«Man hat mehr Türen, das ist sehr verdienstvoll, aber die Haltemöglichkeiten sind sehr beschränkt.»
- Konrad Meyer, Ittigen

«Vom Design her ist sie wirklich super. Man hat viel mehr Platz zum Hocken und stösst mit den Knien nicht mehr aneinander. Und mit den orangenen LED sieht man gleich, dass es der RBS ist, das finde ich einfach wirklich gut.»
- Patrick Buchmann, Worb

«Das Design ist super, es muss einfach noch praktischer werden für kleine Leute.»
- Toni Biedermann, Ittigen

«Mit gefällt gut, dass es mehr Türen hat, und natürlich die Klimananlage!»
- Kaspar Jossi, Stettlen

«Ich kann mir vorstellen, dass einem im neuen Zug richtig wohl ist.»
- Marianne Müller, Stettlen

«Ich habe einen sehr guten Eindruck. Es ist gelungen, den Pendleranspruch nach mehr Stehfläche mit den Ansprüchen von älteren und jüngeren Fahrgästen oder Familien nach mehr Sitzplätzen zu verbinden.»
- Philipp Roth, Gemeinderat Ittigen


«Die neue S7» löst das «Mandarinli» ab

Die S7 zwischen Worb und Bern wird an Werktagen im Durchschnitt von 24‘000 Fahrgästen benutzt; sie ist damit die nachfragestärkste Linie der gesamten S-Bahn Bern. Seit gut vierzig Jahren verkehren hier die sogenannten «Mandarinli», welche nun abgelöst werden. Den Nachfolger beschafft der RBS bei Stadler Bussnang AG. Ende 2018 soll der erste von vierzehn vierteiligen Niederflur-Triebzügen im Einsatz stehen. Voraussichtlich ab 2020 werden alle neuen Fahrzeuge auf der S7 im Einsatz sein und die alten Züge abgelöst haben. Die Beschaffungskosten inklusive Reserveteile betragen insgesamt 134 Millionen Franken.