Von den ersten Plänen zum fertigen Bauprojekt

Der RBS war bei seiner Standortsuche für ein neues Depot von Anfang an in Kontakt mit möglichen Standort-Gemeinden und Landbesitzern. Insgesamt wurden 24 Standorte entlang der Strecke Solothurn-Bern analysiert und sorgfältig untersucht. Unter Berücksichtigung aller Kriterien hat sich die «Leimgrube» neben der Kartoffelzentrale in Bätterkinden als bester Standort herauskristallisiert. 

Seit 2016 entwickelt der RBS das Projekt in Bätterkinden schrittweise weiter. Seit 2018 begleitet eine Begleitgruppe bestehend aus Vertreter:innen der IG Bätterkinden, der Anwohnenden, aus Gemeinde und Verbänden und weiteren Personen das Projekt. 

Architekturwettbewerb

Anfang 2019 ist zur Weiterbearbeitung des Bauvorhabens ein Architekturwettbewerb durchgeführt worden, bei dem acht Planungsteams mitgemacht haben. Das Beurteilungsgremium, das sich aus externen Fachexperten, Vertretern aus Bätterkinden sowie RBS-Delegierten zusammensetzte, hatte sich einstimmig für ein Siegerprojekt ausgesprochen. Die Vorteile des Projekts hat die Jury überzeugt: Der Depotverkehr führt nicht durchs Wohngebiet, lärmintensivere Anlagen sind im hinteren, von den Wohnhäusern abgewandten Teil der Gesamtanlage eingeplant, und es ist eine nachhaltige Anlage mit Photovoltaikanlage und Regenwassernutzung, die auch effiziente Arbeitsabläufe ermöglicht. Ausserdem hat das Layout architektonisch gut gefallen.

Die Wettbewerbsjury

Das Beurteilungsgremium setzte sich zusammen aus externen Fachexperten verschiedener Disziplinen, Vertretern aus Bätterkinden sowie RBS-Delegierten. Die Leitung des Gremiums hatte Luca Selva, Architekt ETH SIA BSA. Gemeindepräsident Beat Linder, der Bauverwalter und eine Vertreterin und ein Vertreter aus der Projektbegleitgruppe haben im Gremium Einsitz genommen. Der Entscheid zugunsten des Siegerprojektes fiel einstimmig (ausführlicher Jurybericht).

Das Siegerteam

Das Siegerprojekt wurde durch das Team rund um Penzel Valier AG geplant. Die renommierten Architekten von Penzel Valier wurden bereits mehrfach für ihre Projekte ausgezeichnet, so u.a. auch für das Tramdepot von Bernmobil in Bern und das Wasserkraftwerk Hagneck.

Das Planungsteam Penzel Valier AG setzt sich folgendermassen zusammen:

  • Architektur: Penzel Valier AG, Zürich
  • Bauing. Tiefbau Bahnbau: Penzel Valier AG, Zürich / Roduner BSB + Partner AG, Liebefeld / EBB AG Engineering Bahnbau AG, Liebefeld
  • Bauing. Tragstruktur: Penzel Valier AG, Zürich
  • Landschaftsarchitekt: Maurus Schifferli Landschaftsarchitekten AG, Bern
  • Verkehrsplanung: Roduner BSB + Partner AG, Liebefeld
  • Wasserbau: BKW Energie AG, Ostermundigen
  • HLKKS (Heizung, Lüftung, Klima, Kälte und Sanitär): Gruner Gruneko AG, Basel
  • Bauphysik: Gartenmann Engineering, Zürich
  • Brandschutz: Hefti Hess Martignoni AG, Zürich
  • Weitere: Hefti Hess Martignoni AG, Zürich

Vorprojekt

Nach dem Architekturwettbewerb hatte im August die Vorprojektphase gestartet, in welcher bis Sommer 2020 konkret die Gleisanbindung, die Abstellanlage, die Anordnung des Depotgebäudes, die Ausgestaltung des Depots, Zufahrten und Anlieferungswege, aber auch Lärm- und Lichtschutz, die Anordnung und Ausgestaltung des Entenbaches und der Umbau des Bahnhofes Bätterkinden inkl. Bushaltestelle und Parkplätze weitergeplant wurde. Ausserdem wurden viele technische Punkte wie z. B. Stromversorgung, Haustechnik etc. bearbeitet.

Bauprojekt

In der Bauprojekt-Phase wurden das Projekt und die Kosten nochmals vertieft und optimiert. Die Projektbegleitgruppe tagte in der Bauprojekt-Phase mehrere Male und wurde in die Fragen zur konkreten Ausgestaltung des Lärmschutzes miteinbezogen. Je nach Thema wurden zudem auch Expertinnen und Experten von Verbänden und Vereinen in die Weiterplanung einbezogen. Während dem Bauprojekt lief auch die detaillierte Umweltverträglichkeitsvorprüfung, in der u.a. Auswirkungen auf Lärm, Licht, Entwässerung, Boden etc. während Bau und Betrieb geprüft und bei Bedarf die nötigen Schutz-, Wiederherstellungs- und Ersatzmassnahmen definiert werden. Die Prüfung erfolgt durch die zuständigen Ämter der Genehmigungsbehörden des Kanton Bern und des Bundes. Das Bauprojekt konnte Anfang 2022 fertiggestellt werden.

Die Bewilligungsphase

Das Bauprojekt des RBS muss offiziell bewilligt werden. Bewilligungsbehörde ist das Bundesamt für Verkehr BAV. Als erstes muss der RBS ein so genanntes Vorprüfungsdossier einreichen. Nach erfolgreicher Prüfung wird das eigentliche Bewilligungsverfahren, das Plangenehmigungsverfahren, gestartet. Während des Plangenehmigungsverfahrens wird das Projekt auch öffentlich aufgelegt.

Das Plangenehmigungsverfahren dauert erfahrungsgemäss mehrere Jahre. Der RBS geht davon aus, dass die Bauarbeiten zum Depot und Bahnhof Bätterkinden frühestens im 2024 gestartet werden können.