RBS-Projekte in Bätterkinden: Eingabe von zwei Baugesuchen

In Bätterkinden plant der RBS in der bestehenden Energiezentrale den Ersatz für das beschädigte Stellwerk und für die Verlängerung der Linie S8 ein neues Wendegleis. Für beide Projekte reicht der RBS in diesen Tagen ein Baugesuch ein. Beide Bauprojekte stehen nicht im Zusammenhang mit dem geplanten RBS-Depot in Bätterkinden.

Ersatz Stellwerk Bätterkinden

Anfang Juni 2017 hatte ein Blitzeinschlag im Stellwerk Bätterkinden grossen Schaden angerichtet und den Bahnbetrieb zwischen Solothurn und Fraubrunnen fast zwei Tage lang eingeschränkt. Das Stellwerk kann baulich nicht mehr angepasst werden und muss daher ersetzt werden. Damit auf einen zusätzlichen Neubau verzichtet werden kann, plant der RBS die denkmalgeschützte Energiezentrale zu erwerben, diese zu sanieren und darin das neue Stellwerk Bätterkinden zu erstellen.

Anfang März hat der RBS bei der Einwohnergemeinde Bätterkinden die Baueingabe für die Sanierung der Energiezentrale eingereicht. Geplant ist, mit den Bauarbeiten voraussichtlich im Sommer dieses Jahres zu beginnen, die Inbetriebnahme des neuen Stellwerks ist für 2021 geplant.

Mit der Nutzung der denkmalgeschützten Energiezentrale wiederholt sich die Geschichte: Für die Inbetriebnahme der RBS-Vorgängerbahn Elektrische Solothurn-Bern-Bahn ESB war 1915/1916 beim Bahnhof Bätterkinden eine Umformerstation, die Energiezentrale, erstellt worden. Später hatte der RBS direkt am Bahnhof Bätterkinden ein separates Umformergebäude und ein Stellwerkgebäude errichtet. Mit dem Umzug des Stellwerkes kommt die Energiezentrale nun wieder für den Bahnbetrieb zum Einsatz.

Neubau Wendegleis Bätterkinden

Bis 2030 prognostiziert der Kanton Bern für den öffentlichen Verkehr eine Nachfragezunahme von rund 30 Prozent. Auf Basis dieser Prognose ist ein schrittweiser Ausbau des RBS-Angebots mit zahlreichen Verbesserungen auf allen Linien vorgesehen. Unter anderem soll die Linie S8 künftig halbstündlich von Jegenstorf nach Bätterkinden verlängert werden. Damit wächst die Anzahl Verbindungen von Bätterkinden in Richtung Bern auf sechs pro Stunde und nach Solothurn auf ganztägig vier pro Stunde.

Für die Verlängerung der S8 ist in Bätterkinden ein neues Wendegleis notwendig. Denn künftig halten halbstündlich drei Züge in Bätterkinden: Nach Ankunft der S8 aus Jegenstorf kreuzen die RE-Züge wie heute in Bätterkinden. So können die Fahrgäste der S8 bequem in Richtung Solothurn umsteigen. Da die S8 in Bätterkinden einige Minuten pausiert, ist ein drittes Gleis, ein so genanntes Wendegleis, notwendig.

Das zusätzliche Gleis soll Richtung Solothurn, auf der Seite des Schulhauses/Sportplatz gebaut werden. Es liegt damit im zukünftigen Doppelspurkorridor Bätterkinden-Lohn, welcher im Sachplan Verkehr des Bundes eingetragen ist.

Die Eingabe des Plangenehmigungsgesuchs für das neue Wendegleis beim Bundesamt für Verkehr (BAV) ist Ende März 2019 vorgesehen. Der Baustart ist für 2020 geplant, die Inbetriebnahme für Ende 2021.

Beide Projekte sind unabhängig vom geplanten RBS-Depot in Bätterkinden

Beide Baueingaben haben keinen direkten Zusammenhang mit dem geplanten Depotprojekt des RBS in Bätterkinden – sie sind unabhängig davon erforderlich.

Der RBS plant mehrere Bauprojekte in Bätterkinden

In den nächsten 10 Jahren soll das Angebot für die Fahrgäste der Strecke Solothurn-Bern deutlich ausgebaut werden. Dieser Angebotsausbau bedingt auf der Strecke mehrere Infrastrukturprojekte:

  • Ersatz Stellwerk (Ausführungshorizont voraussichtlich 2020/2021)
     
  •  Bau Wendegleis (Ausführungshorizont voraussichtlich 2020/2021)
     
  •  Streckenausbau (Ausführungshorizont voraussichtlich 2020-2021)

Um die S8 von Jegenstorf nach Bätterkinden verlängern und die Geschwindigkeit des RE erhöhen zu können, sind zwischen Bätterkinden und Büren zum Hof Ausbauten notwendig. Neben dem Ausbau des Bahnhofs Büren zum Hof (inkl. Doppelspurinsel Seite Schalunen) braucht es bauliche Anpassungen für die Erhöhung der Streckengeschwindigkeit: Die RE-Züge sollen zwischen Bätterkinden und Fraubrunnen künftig mit bis zu 120 km/h verkehren.

  •  Neues Depot (Ausführungshorizont voraussichtlich 2023/2024)

Mit der Eröffnung des neuen RBS-Bahnhofs Bern werden auf der Linie RE 180 m lange Züge (bis-her 120 m) zum Einsatz kommen, was für die Fahrgäste nochmals 50 % mehr Sitzplätze bedeutet. Dafür werden zusätzliche Züge und zusätzlicher Abstellraum resp. ein neues Depot benötigt.

  •  Ausbau Bahnhof Bätterkinden (Ausführungshorizont 2023/2024)

Damit die längeren RE-Züge im Bahnhof Bätterkinden auch halten können, müssen die Perrons verlängert werden. Vorgesehen ist, das schmale Mittelperron durch ein breites Aussenperron zu ersetzen und das bestehende Perron 1 entsprechend zu verlängern. Die konkrete Ausgestaltung des neuen Bahnhofs ist noch offen und auch von der genauen Ausgestaltung der Depotzufahrt abhängig. Die Planungen für den Ausbau werden mit der neu geplanten Überbauung «Ahornpark» vis-à-vis des Bahnhofs koordiniert, mit dem Ziel, dass Bätterkinden ein attraktiveres neues «Bahnhofsquartier» erhält.

Weitere Informationen unter www.rbs.ch/depotplanung