Der RBS, ein Chamäleon für Lokführer

Obwohl das Streckennetz des RBS im Vergleich zur SBB, zur BLS oder zur RhB um ein Vielfaches kleiner ist, hat der RBS für einen Lokführer mehr zu bieten, als man vielleicht auf den ersten Blick erwarten könnte. In der Schweiz gibt es wohl keine andere Bahn, die gleichzeitig die Charakteristik einer Strassenbahn, einer U-Bahn, einer S-Bahn und einer Überlandbahn hat.

Von Worb aus fährt man mit der Linie 6 via Berner Innenstadt ins Fischermätteliquartier. Rund die Hälfte der Fahrzeit führt über Stadtgebiet, also über klassische Strassenbahnabschnitte. Die S9 von Bern nach Unterzollikofen fühlt sich zumindest teilweise wie eine U-Bahn an, da man viel im Tunnel fährt, dabei auch zwei Stationen unter Tag bedient (Bern und Bern Tiefenau) und sich, kaum hat man beschleunigt, schon wieder der nächsten Haltstelle nähert und bremsen muss. Auf der S7 von Bern nach Worb wiederum fährt man als Lokführer die Züge der meistfrequentierten Linie des ganzen Berner S-Bahn-Netzes. Schliesslich kann man mit dem RE von Bern nach Solothurn und zurück auch mal länger fahren, ohne dass man schon wieder anhalten muss. Zwischen Bern und Jegenstorf sind es rund 13 Minuten ohne Stopp.

Was fehlt, sind Güterzüge (abgesehen von einigen Bauzügen) oder auch ein typisch touristischer Verkehr, wie er bei vielen Schweizer Bahnen üblich ist. Daneben hat der RBS jedoch einiges zu bieten und auch wenn man bald einmal das gesamte Streckennetz in- und auswendig kennt, wechselt es doch ständig die Farbe und bleibt interessant.

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1 Kommentar

Kommentare

27. Juni 2016
Gast

Also grundsätzlich muss ich allen Beteiligten ein Kompliment machen. Ich wohne mit Blick auf die Bahnstrecke und kann feststellen, dass ich in 99 von 100 Fällen meine Uhr nach der Durchfahrtszeit der Züge richten kann. Dies ist eine tolle Leistung