Gratiszeitungen beim RBS

1999 startete die Gratiszeitung «20 Minuten» in der Region Zürich. In skandinavischen Ländern waren Gratiszeitungen schon etabliert und eine räumliche Ausdehnung war für uns absehbar. Wir nahmen im Jahre 1999 als erste Transportunternehmung der Region Bern mit dem Zeitungsverlag Kontakt auf. Auf Initiative des RBS formierte sich dann eine Arbeitsgruppe mit verschiedenen Transportunternehmen der Region, natürlich mit dabei auch die SBB, die bereits in der Region Zürich mit «20 Minuten» arbeitete. Später kamen weitere Gratisblätter dazu («Metropol», «Heute», «punkt.ch») und nur «20 Minuten» und Blick am Abend überlebten den harten Verdrängungskampf.

Qualität und Mehrwert?

Einige Transportunternehmen zeigten sich kritisch gegenüber «20 Minuten» – ein Gratisblatt kann doch keine Qualität bieten. Der RBS setzte von Beginn weg auf eine Ausrüstung möglichst vieler Standorte mit den bekannten blauen Boxen. Für unsere Kundinnen und Kunden ist die Gratiszeitung ein Mehrwert. Gegenüber den Reisen im Auto ist das Lesen einer Zeitung im öV möglich und ein Zusatznutzen – zumindest solange die Autos noch nicht vollautomatisiert fahren…

Die blauen Boxen von «20 Minuten» werden vor 06.00 gefüllt und sind zu den Mittagsstunden meist leer. Die rosa Boxen von Blick am Abend werden etwa um 15h gefüllt und sind topaktuell, zeitweise bereits mit aktuellen News des Vormittags gefüllt.

Ein grosser Aufwand

Entsorgung-Pendlerzeitungen

Der Aufwand rund um die Boxen ist gross: Zeitungen liegen in Fahrzeugen und auf den Bahnhöfen und Haltestellen herum. Die Boxen werden als Abfalleimer benutzt oder dienen zum Anbringen von Plakaten für das nächste Konzert. Zwischendurch verschwinden auch Boxen oder werden angezündet. Warum tut sich der RBS dies an und verbannt die Boxen nicht? Von unseren Bahnhofsflächen könnten wir die Boxen verdrängen, aus der Welt aber bestimmt nicht. Die Boxen würden dennoch in der Nähe der Bahnhöfe (schliesslich heissen die Zeitungen nicht umsonst Pendlerzeitungen) aufgestellt und die Verunreinigung hätten wir dennoch in unseren Fahrzeugen und auf unseren Flächen. Mit einer Zusammenarbeit können wir einiges steuern, z.B. ist es den Verlagen nur in Ausnahmefällen erlaubt, lose Beilagen in die Zeitungen zu legen, die dann sofort herausfallen und liegenbleiben. Die Entschädigung, die wir mit den Verlagen ausgehandelt haben, ist ein Zustupf an die Aufwände der Reinigung der Fahrzeuge und der Entsorgung der liegengebliebenen Zeitungen.

Neue Boxen auf den Perrons

Die bekannten Boxen sind in die Jahre gekommen. Auf Initiative der SBB wurden neue Boxen konstruiert, die den Anforderungen der Transportunternehmen besser entsprechen, einheitlich aussehen und miteinander montiert werden können. Die ersten der neuen Boxen wurden bereits auf den Perrons im Bahnhof Bern installiert.

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3 Kommentare

Kommentare

07. Juli 2017
Paul

Schade wurden die Entsorgungsboxen am Bhf Bern RBS vor einigen Jahren entfernt. Jetzt bleibt einem nichts anderes übrig, als die Zeitung im Zug liegen zu lassen... Da könntet ihr euch ein Vorbild an den SBB nehmen.

10. Juli 2017
Gast

Hallo Paul, ja, es ist mittlerweile eng im Bahnhof. Deshalb stehen nur im (gläsernen) Warteraum zwei unserer Recyclingstationen. Wenn du aussteigst, nützen die natürlich nichts. Direkt oben an der Treppe zum SBB-Bahnhof steht aber schon die nächste. Falls du also in diese Richtung aus unserem Bahnhof läufst, freuen sich unsere Reinigungskräfte, wenn du sie mitnimmst und dort entsorgst. :)

27. Oktober 2017
Tim

Besser wäre es, wenn man statt viel Papier zu verschwenden, gratis ultraschnelles Internet im öffentlichen Raum anbieten würde, so dass die Menschen auf Ihren Smartphones nach Lust und Laune schnell im Internet unterwegs sein können. Besonders gut wäre dies für Webdesigner, die auch unterwegs noch schnell ein wenig arbeiten könnten.
(Anmerkung Redaktion: Werbe-Link gelöscht)