Jetzt haben wir einen Bus-Millionär!

Der erste Bus vom RBS hat im Januar die 1-Million-Kilometer-Grenze überschritten. Zwischen 60'000 und 80'000 Kilometer pro Jahr fuhr das Fahrzeug seit seiner Auslieferung im Juli 2006 in der Region Bern und jetzt hat er eine Million Kilometer in den Rädern. Der Normbus fuhr nicht immer ganz pannenfrei, dabei aber kontinuierlich. Damit ein Bus diese hohe Kilometeranzahl erreichen kann, braucht es im Hintergrund viel an Wartung, Pflege und Geduld. Was alles gemacht werden muss, erläutert uns Jan Dunkelmann, Stv. Leiter Werkstatt Worblaufen.

Was ist deine konkrete Aufgabe als stellvertretender Werkstattleiter beim RBS?

Früher, als ich noch als Mechaniker in der Werkstatt gearbeitet habe, war ich beteiligt an den Servicearbeiten oder führte das Fahrzeug zur jährlichen Strassenverkehrsprüfung vor. Inzwischen übe ich vorwiegend administrative Arbeiten aus. Zum Beispiel die Auftragsblätter für die Mitarbeitenden vorbereiten und dafür sorgen, dass alle benötigten Ersatzteile für die Fahrzeuge an Lager sind. Allgemein ist meine Aufgabe mehr im Bereich Logistik und Administration angesiedelt.

Der erste, noch im Einsatz stehende RBS-Bus hat eine Million Kilometer erreicht. Was braucht es alles, damit ein Bus eine solche Distanz schafft?

Es braucht die regelmässigen Wartungen gemäss Herstellervorgaben. Dies war beim Normbus 3 – dem Kilometermillionär – der Fall. Man hat regelmässig nach jeweils rund 15'000 zurückgelegten Kilometer einen Service durchgeführt. Zudem werden die Fahrzeuge jährlich beim Strassenverkehrsamt vorgeführt, um die reguläre Fahrzeugprüfung durchzulaufen. Bei der Fahrzeugprüfung werden alle sicherheitsrelevanten Bauteile auf Herz und Nieren geprüft und das Chassis auf korrodierte Stellen untersucht, welche das Fahrzeug ausser Gefecht setzten könnte. Grundsätzlich müssen alle vorgeschriebenen Wartungen und Prüfungen gemacht werden, damit ein Bus diese Kilometeranzahl fahren kann. Natürlich muss man auch bereit sein, in ältere Busse mehr zu investieren.

Ein weiterer Faktor ist auch der Einsatzort des Fahrzeugs. Dies bedeutet, in welchem Zeitrahmen das Fahrzeug unterwegs ist und auf welcher Strecke. Zum Beispiel ein Reisecar erreicht sehr schnell eine Million Fahrkilometer. Jedoch beim RBS mit einer gegebenen Netzlänge, ist das schon eher etwas spezielles. Bei uns geht es länger, bis eine Million Kilometer erreicht sind.

Es ist also Geduld gefragt …

Genau. Was man auch nicht vergessen darf ist, dass die Chauffeusen und Chauffeure der Fahrzeuge auch einen wesentlichen Anteil daran tragen, dass diese hohe Zahl von Kilometer gefahren werden kann. Denn so wie mit dem Fahrzeug draussen auf den Linien umgegangen wird, ist das Fahrzeug auch dementsprechend in einem besseren oder schlechteren Zustand. Wenn man Sorge trägt und das Fahrzeug so bedient, wie das der Hersteller empfiehlt, trägt das ebenso dazu bei, dass das Fahrzeug länger im Bestand bleibt.

Bus Nr.3 glänzt in der winterlichen Abendsonne, bereit für seinen nächsten Einsatz

Bus Nr.3 glänzt in der winterlichen Abendsonne, bereit für seinen nächsten Einsatz

Was kann eine Chauffeuse oder ein Chauffeur denn genau dazu beitragen?

Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Die Chauffeuse oder der Chauffeur kann, wenn es im Winter am Morgen kalt ist, den Motor unter nicht zu hoher Drehzahl betreiben. Zudem achten sie darauf, im Allgemeinen verbrauchsarm unterwegs zu sein oder auch nicht schnell über Schlaglöcher zu fahren, damit das Fahrwerk geschont wird. Die Fahrzeugbedienung allgemein ist also auch ein wesentlicher Punkt, damit ein Bus die Million knacken kann.

Wie lang wird der Bus noch im Betrieb sein?

Es ist vorgesehen, mit der neuen Beschaffung der Elektrobusse diese Generation von Fahrzeugen zu ersetzen. Solange dies noch nicht geschehen ist, wird dieser noch normal weiterfahren und auch im Fahrplan eingesetzt.

Wie erkennen die Fahrgäste den Bus-Millionär?

Der Normbus 3 hat neu vorne links ein goldenen Kleber mit einem entsprechenden Hinweis platziert.

Wie findet man als Fahrgast den Bus-Millionär?

Einfach so finden kann man den Bus nicht. Grundsätzlich kann man auf die Busnummer achten, der Kilometer-Millionär hat die Busnummer 3. Oder man sieht den erwähnten Kleber. Der Bus fährt nicht immer auf der gleichen Linie. Am meisten kommt er aber auf den Linien 40 und 44 zum Einsatz.

 

Jan Dunkelmann im Interview mit Simona Berger, Lernende KV-öV beim RBS.

Hast du den Bus-Millionär selbst entdeckt oder bist sogar schon mitgefahren? Teile dein Bild über Instagram an «@rbs_ch». Gerne werden wir dein Bild in der Story teilen! ?

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