Schmal – aber oho!

«Ds Bähnli» wird der RBS in der Region genannt. Der RBS ist tatsächlich «kleiner» als die grossen Bahnen wie etwa die SBB oder die BLS. Äusserlich gut sichtbar vor allem an der geringeren Spurbreite. Welche Besonderheiten zeichnen den RBS sonst noch aus? Eine Hommage an das «orange Bähnli» …

1000 mm, also genau einen Meter beträgt die Spurweite beim RBS. Der RBS ist damit eine Schmalspur- resp. Meterspurbahn. So genannte Normalspurbahnen wie etwa die SBB fahren auf einer Spurweite von 1435 mm.

Wieso fährt der RBS nun aber auf schmaleren Gleisen? Das ist historisch bedingt. Als vor 100 Jahren die Vorgängerbahnen des RBS gebaut worden sind, dachte man pragmatisch: Schmalspurige Bahnen waren einfacher und billiger zu bauen. Dieses Argument galt v.a. im Worblental. Der Kanton Solothurn hingegen wollte ursprünglich eine Normalspurbahn in die Bundesstadt. Es gab Streit mit dem Kanton Bern, dieser befürchtete eine Konkurrenzierung der Emmentalbahn – am Schluss beschloss der Bundesrat 1912, dass es eine Schmalspur zwischen Solothurn-Zollikofen-Bern geben soll.

Ein Vorteil von Schmalspurbahnen ist auch, dass sie engere Radien, also engere Kurven, fahren können. Das war auch in unserer Region praktisch, so konnten die Bahnlinien direkter durch die Dörfer führen und die Bahnhöfe mussten nicht weit ausserhalb eines Dorfes gebaut werden. Davon profitieren unsere Fahrgäste heute noch. 

Alle 90 Sekunden ein Zug

Trotz seiner geringen Grösse (4 Bahnlinien, 22 Buslinien, rund 400 Mitarbeitende) hat der RBS eine sehr hohe Auslastung. Knapp 20 Millionen Fahrgästen befördert der RBS auf seinen vier Bahnlinien pro Jahr. Damit gehört er zu den am meisten frequentierten Privatbahnen der Schweiz. Das Busnetz im Grossraum Bern und im Gebiet Lyss-Bucheggberg-Solothurn nutzen jährlich 6 Millionen Fahrgäste.

 

Nicht nur die Fahrzeuge, auch das Schienennetz selbst ist sehr gut ausgelastet. So fahren auf der nur 4 km langen Strecke Worblaufen-Bern in den Spitzenzeiten bis zu 42 Züge pro Stunde, das ist alle 90 Sekunden ein Zug!

Innovativ und zukunftsorientiert

Der RBS darf sich zu Recht auch als innovativ bezeichnen. So gilt das überschaubare Netz etwa als erstes S-Bahn-System der Schweiz (seit 1974) und auch bezüglich Taktfahrplan (ab 1963), Zonentarif (ab 1971), Nachtbusse (ab 1982) und Niederflur (ab 1992) hat der RBS schweizweit Massstäbe gesetzt.

Nicht nur in der Vergangenheit, auch in der Zukunft hat der RBS Grosses vor. Mit dem neuen RBS-Bahnhof Bern, der ab 2017 unter den SBB-Gleisen gebaut und 2025 in Betrieb genommen werden soll, wird unsere grösste Haltestelle (bis 60‘000 Personen nutzen bereits heute den RBS-Bahnhof in Bern pro Tag! Und es werden von Jahr zu Jahr mehr.) auch wieder komfortabel und leistungsstark sein.

In der Gegenwart setzen wir alles daran, unsere Fahrgäste sicher, pünktlich und komfortabel an ihr Ziel zu bringen. Der Dank für diese Leistung gebührt vor allem den überaus motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des RBS. Aber auch Ihnen, die Sie das «orange Bähnli» regelmässig nutzen und hoffentlich auch schätzen.

In dem Sinne wünschen wir: weiterhin gute Fahrt mit dem RBS!

 

TGV, Mandarinli, Bähnli, Schmalspurbahn
Niderfulureinstieg, Bähnli, Zügli, Schmalspurbahn
Orange, Zug, Mandarinli, NeXT, Bähnli, Zügli, Schmalspurbahn
0 Kommentare